Zusammenfassung
Sozioökonomisch gesehen ist die zunehmende Prävalenz der neurodegenerativen Demenzerkrankungen
und insbesondere der Alzheimer-Demenz (AD) aufgrund der Zunahme der Lebenserwartung
unserer alternden Bevölkerung eines der ernsthaftesten Probleme. Insofern besteht
künftig im Rahmen zu entwickelnder neuer Therapiestrategien ein zunehmender Bedarf
an Biomarkern, die eine Frühdiagnose der Demenzerkrankungen zulassen und das in Stadien
bevor neuronale Schädigungen eingetreten sind. Für die AD, als häufigste Demenzform,
ist bekannt das Alzheimer-assozierte neuropathologische Veränderungen im Gehirn bereits
Jahrzehnte vor Auftreten erster klinischer Symptome auftreten, was bedeutet, dass
klinische kognitive Biomarker, auf denen derzeit die Diagnose einer Demenzerkrankung
basiert, es nicht erlauben werden, Frühdiagnostik in präklinischen bzw. asymptomatischen
Erkrankungsstadien zu betreiben. Daher besteht ein offensichtlicher Bedarf an zusätzlichen,
sensitiveren Biomarkern, wie sie u. a. in der Bildgebung zu finden sind. Die [18F]FDG-PET ist als Surrogatmarker der neuronalen Funktion, was die Bildgebung betrifft,
die am besten validierte Methode, die nicht-invasiv eine frühe und akkurate Bestimmung
AD-Pathologie-basierter neuronaler Funktionsstörungen im Hinblick auf die Vorhersagekraft
einer Alzheimer-Demenz zulässt. Es existieren derzeit keine vergleichbar hochwertigen,
über mehrere Jahrzehnte systematisch erhobenen Daten, was die Hirnbildgebung angeht.
Ziel dieses Artikels ist es, die für die unterschiedlichen neurodegenerativen Demenzerkrankungen
jeweils typischen [18F]FDG-PET-Veränderungsmuster aufzuzeigen sowie den Stellenwert der [18F]FDG-PET in der Frühdiagnostik, Differenzialdiagnose und in der Verlaufskontrolle
dieser Erkrankungen darzulegen.
Abstract
Due to an increase of life expectancy in our aging population neurodegenerative dementia
diseases and especially Alzheimer’s Dementia (AD) will form one of the most serious
medical and social economical problems in the upcoming decades. Therefore there is
a need for biomarkers, which allow an early, preclinical diagnosis of neurodegenerative
dementia before neuronal loss is evident in order not to delay new treatment strategies.
In AD, the most common form of dementia, Alzheimer-associated neuropathological brain
changes occur decades before the onset of first clinical symptoms, what implies that
the currently established clinical cognitive biomarkers will not allow for an early
diagnosis in preclinical/asymptomatical disease stages. This limitation can be overcome
by more sensitive i.e. brain imaging biomarkers, which may complement clinical diagnostic
work-up. [18F]FDG-PET, a surrogate marker of neuronal function, is a uniquely well-validated and
highly sensitive method for the non-invasive detection of AD-based functional neuronal
changes and has a high predictive value concerning conversions in AD.
Aim of the current article is to present the typical [18F]FDG-PET brain metabolic findings for each of the most common neurodegenerative dementias
and to discuss the value of [18F]FDG-PET in the early diagnosis, differential diagnosis and follow-up of these diseases.·
Schlüsselwörter
Alzheimer-Demenz - Demenz - MCI - LKS - PET - [
18F]FDG - Hirnmetabolismus
Key words
Alzheimer’s Disease - dementia - MCI - PET - [
18F]FDG - brain metabolism